Was ist eigentlich?

Im Folgenden haben wir einige Begriffe näher erläutert, die sich auf die in unserer Praxis diagnostizierten und behandelten Krankheitsbilder beziehen. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unsere Ärzte sind immer um eine für Laien verständliche Erläuterung der Untersuchungsergebnisse und Behandlungempfehlungen bemüht. Scheuen Sie sich jedoch nicht, immer gleich nachzufragen, wenn Sie einen medizinischen Begriff oder Sachverhalt nicht zu Ihrer Zufriedenheit verstehen. Es gibt keine dummen Fragen, wenn es um die eigene Gesundheit geht!

Aderlasstherapie (bei Hämochromatose)

Der Aderlass ist ein seit der Antike bekanntes und bis ins 19. Jahrhundert verbreitetes Heilverfahren, bei dem dem Patienten eine teilweise nicht unerhebliche Menge Blut entnommen wird. Heute ist belegt, dass der Aderlass nur bei wenigen Krankheitsbildern eine positive Wirkung hat, sodass er weitgehend aus dem medizinischen Alltag verschwunden ist. Zu den Krankheitsbildern, bei denen der Aderlass auch heute noch Anwendung findet, gehört die Hämochromatose. Hier stellt der Aderlass eine wirksame und kostengünstige Therapie zur Entleerung der Körpereisenspeicher dar. Die Aderlasstherapie bei Hämochromatose besteht aus 2 Phasen: In der Phase 1 (Initialtherapie) wird über einen Zeitraum von ca. 1 Jahr jede Woche ein Aderlass durchgeführt, bei dem jeweils 500 ml Blut entnommen werden. Dies wird so lange fortgesetzt, bis die Transferrin (Eisentransporter)-Sättigung auf unter 40 Prozent und der Ferritin (Eisenspeicher)-Wert auf Normwert gesunken ist. In der Phase 2 (Langzeittherapie, Erhaltungstherapie), die aufgrund der genetisch bedingten erhöhten Eisenaufnahme lebenslang fortgesetzt werden muss, sind in der Regel 3 bis 6 Aderlässe pro Jahr ausreichend, um den Ferritinspiegel im weiteren Verlauf im Normbereich zu halten. Neben der Aderlasstherapie ist bei Hämochromatose die Erythrozytapherese von Bedeutung.

anatomisch/Anatomie

organisch, naturgemäß, die Anatomie (die Lehre vom Aufbau von Organismen) betreffend

Antikoagulation

Hemmung der Blutgerinnung mittels Medikamenten

Blutplättchen

Blutplättchen (Thrombozyten) sind kleine, scheibenförmige Plättchen, die zwischen 2 und 4 Mikrometern groß sind und keinen Zellkern haben. Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Wird ein Blutgefäß verletzt, lagern sie sich von innen an die verletzte Gefäßwand an. So entsteht ein vorläufiger Blutpfropf, der den Schaden in der Gefäßwand verschließt. Später wird der Pfropf stabilisiert. Funktionieren die Blutplättchen nicht richtig oder befinden sich zu wenige davon im Blut, kann der Körper eine Blutung nicht so schnell stillen. Bei einer Verletzung dauert es dann länger als normalerweise, bis es aufhört zu bluten.

Blutplasma

Blut kann in einen zellulären und einen flüssigen Bestandteil aufgeteilt werden, in dem die Zellen „schwimmen“. Dieser flüssige, zellfreie Teil wird als Blutplasma bezeichnet und hat einen Anteil von etwa 55 % am Blutvolumen. Blutplasma besteht zu 90 bis 95 % aus Wasser, der Rest sind gelöste Stoffe, u.a. auch für die Gerinnung wichtige Blutproteine.